Netzbetreiber reaktivieren Bankkarten-Chip nach Jahr-2010-Problem

Zu Beginn des Jahres kam es für viele Händler und Dienstleister sowie deren Kunden zu einer unangenehmen Überraschung: Bankkarten mit Chip versagten ab Neujahr den Dienst, da ihnen die Jahreszahl 2010 Probleme bereitete. Ursache hierfür war ein Programmfehler eines Chip-Herstellers in den Chips, die mit dem Betriebssystem »Seccos 5« ausgestattet waren. Die Folge war, dass bis zu 30 Millionen Bankkarten weder an Bezahlterminals noch an Geldautomaten akzeptiert wurden.

Als Zwischenlösung hatten die deutschen Netzbetreiber noch im Januar die Konfigurationsdateien für Bezahlterminals und Geldautomaten so abgeändert, dass bei den betroffenen Chips die Bankdaten wieder ausschließlich vom Magnetstreifen gelesen werden. So blieben Seccos-5-Chips viele Monate ohne Nutzung. Die neue TA7-Software der Terminal-Hersteller, darunter die REA Card, erlaubt es, die Terminals aus der »Ferne« mit neuen Konfigurationsdaten zu laden. Mit Einführung von TA7 stellt die Terminal-Software den Rahmen für die Kartenverarbeitung, die konkrete Verarbeitungsanweisungen für einzelne Karten stellt der jeweilige Netzbetreiber bereit. Auf diese Konfigurationsdaten haben die Terminalhersteller keinen direkten Einfluss.

Im Oktober hat der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) die Netzbetreiber nun angewiesen, die Konfigurationsänderungen wieder rückgängig zu machen, so dass künftig wieder die Chip-Verarbeitung auch für Chips mit »Seccos 5« wieder aktiviert wird. Diese Reaktivierung geschieht – technisch und organisatorisch bedingt – sukzessive. Hintergrund der Reaktivierung ist offenbar die Annahme, dass die Mehrheit der defekten Chips mittlerweile entweder ausgetauscht oder (durch Benutzung an einem Geldautomaten) repariert wurden.

Für Händler und Dienstleister mit einem Bezahlterminal bedeutet dies keinen Aufwand, da auch diese Reaktivierung automatisch durch den Netzbetreiber vorgenommen wird.

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